Klima
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Weltüberlastungstag 2025: Ab 29. März lebt Österreich auf Pump

Paul Steinmaßl
28. März 2025
Weltüberlastungstag 2025: Ab 29. März lebt Österreich auf Pump

Dieses Jahr fällt der länderspezifische Tag der Erdüberlastung (Earth Overshoot Day) in Österreich auf den 29. März. Österreich hat somit noch bevor das erste Quartal des Jahres verstrichen ist, so viele Ressourcen verbraucht, wie theoretisch das ganze Jahr über zur Verfügung stehen. Damit steht Österreich selbst im internationalen Vergleich schlecht da. Ein Blick in den Rückspiegel offenbart weiters: Würde die ganze Welt so viele Ressourcen pro-Kopf verbrauchen wie Österreich, bräuchten wir knapp 3,5-mal so viele Erden wie noch in den 60er Jahren.

Der Earth Overshoot Day beschreibt jenen Tag, ab dem alle Ressourcen aufgebraucht sind, die der Planet innerhalb eines Jahres zur Verfügung stellen kann. Weltweit betrachtet fällt der Aktionstag heuer auf den 24. Juli – deutlich später als in Österreich. Uruguay verbraucht erst am 17. Dezember sein Jahreskontingent an Ressourcen. Auf der anderen Seite des Rankings liegt Katar – nach nur 36 Tagen hat der Öl-Staat sein gesamtes Ressourcen-Budget aufgebraucht. Österreich lebt ab 29. März auf Pump und macht ökologische Schulden. Dieses Minus kommt uns teuer zu stehen und wird durch die aktuelle Kehrtwende bei der Klimapolitik, sowohl auf österreichischer als auch auf europäischer Ebene, zusätzlich befeuert.

Ressourcenverbrauch 3,5-mal so hoch wie 1961

Würde die gesamte Menschheit so leben wie die Bevölkerung in Österreich, bräuchten wir dafür jährlich 4 Erden statt der einen die wir tatsächlich haben, um den übermäßigen Ressourcenverbrauch zu schultern. Heute ist er in Österreich 3,5-mal so hoch wie noch 1961. Damals schluckte das hiesige Verbrauchsniveau auf die ganze Welt umgelegt theoretisch noch 1,1 Erden. Der Ressourcenverbrauch ist in Österreich somit in knapp 60 Jahren um 230 Prozent gestiegen.

Um den überbordenden Ressourcenverbrauch einzubremsen, empfehlen wir bei exzessivem und klimaschädlichem Verhalten anzusetzen. Maßnahmen im Bereich der Mobilität wären ein Verbot von Privatjet- und Kurzstreckenflügen, Vielfliegerabgaben und gewichts- sowie größenabhängige Parkgebühren (SUV vs. Kleinwagen). Auch im Wohnbereich könnte man ansetzen: Ein vergünstigter Grundbedarf bei Gas und Strom sorgt dafür, dass Grundbedürfnisse leistbar bleiben. Darüberhinausgehender Energieverbrauch sollte dafür teurer werden, um Sparanreize bei exzessivem Verbrauch zu setzen. Weitere Bodenversiegelung sollte nur passieren, wenn die Versiegelung notwendig ist und keine Alternativen bestehen, viel eher sollten Böden wieder zunehmend entsiegelt werden.

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