Österreichs Wirtschaft hinkt dramatisch hinter dem EU-Durchschnitt her. In den vergangenen fünf Jahren wuchs die heimische Wirtschaftsleistung mit nur 1,2 Prozent um ein Vielfaches langsamer als jene der Europäischen Union (5,4 Prozent). Wir analysieren erstmals detailliert, warum Österreich zurückfällt – und zeigen auf, welche Maßnahmen jetzt dringend nötig sind, um den Anschluss nicht dauerhaft zu verlieren. 

Besonders alarmierend ist der Rückgang der Investitionen. Die Investitionsausgaben von Unternehmen und Haushalten sanken in Österreich deutlich stärker als im EU-Durchschnitt. Dieser Rückgang kostete Österreich knapp 3 Prozentpunkte an Wirtschaftswachstum, verglichen mit nur 0,3 Prozentpunkten in der EU. Besonders gravierend war der Rückgang im Bauwesen, der allein 2 Prozentpunkte dieses Verlustes ausmacht. Ohne rasche staatliche Intervention droht aus dem momentanen Investitionsstau eine nachhaltige Wachstumskrise zu werden. Die Grafik verdeutlicht die Wachstumsflaute Österreichs im europäischen Vergleich: Während die EU insgesamt deutlich zulegte, bleibt Österreich deutlich zurück. 

Zusätzlich belastet der stagnierende private Konsum die Wirtschaft. Der private Konsum trug in der EU zwei Prozentpunkte zum Wirtschaftswachstum bei, in Österreich nur 0,6 Prozentpunkte. Trotz umfangreicher Steuersenkungen profitierten hauptsächlich besserverdienende Haushalte, während die breite Masse der Bevölkerung unter hoher Inflation und geringer Kaufkraft leidet.   

 Gerade in Zeiten angespannter Budgetsituation ist Wirtschaftswachstum essenziell, um schmerzhafte Kürzungen oder Steuererhöhungen zu vermeiden. Nur eine wachsende Wirtschaft schafft Arbeitsplätze, erhöht das Steueraufkommen und reduziert Sozialausgaben. Fehlt das Wachstum, droht eine Abwärtsspirale aus Sparpaketen, wirtschaftlicher Stagnation und steigender Arbeitslosigkeit. Die derzeitige Wachstumsflaute zieht sich durch alle Branchen, neben dem Bau sind besonders Tourismus, Handel und Dienstleistungen betroffen. 

Wir fordern daher ein rasches Umsteuern: Um Österreich wieder auf Wachstumskurs zu bringen, braucht es dringend gezielte Maßnahmen, die besonders einkommensschwächere Haushalte stärken. Nur durch sozial gerechte Investitionen und Umverteilung kann der Konsum wieder angekurbelt werden.

Wir empfehlen ein umfassendes Maßnahmenpaket, um Österreichs Wirtschaft wieder auf Wachstum zu drehen. Nötig dafür ist, die Energiepreise zu senken, eine Lockerung der Zinspolitik zu forcieren sowie umfassende staatliche Investitionen in den Wohnbau und Steuerentlastungen gezielt einkommensschwachen Haushalten zugutekommen zu lassen. 

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