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Wohnbauinvestitionen: Österreich fällt im EU-Vergleich deutlich zurück

Leonard Jüngling
24. April 2025
Wohnbauinvestitionen: Österreich fällt im EU-Vergleich deutlich zurück

Im EU-Vergleich sind die Investitionen in Wohnbauten in Österreich seit 2019 stark zurückgegangen. Mit einem Minus von 16 Prozent liegt Österreich auf dem viertletzten Platz aller EU-Länder, während die Wohnbauinvestitionen EU-weit um durchschnittlich 2 Prozent gestiegen sind. Wir empfehlen, dass der Staat verstärkt in den leistbaren Wohnbau investiert, bestehende Wohnungen saniert und Flächen für sozialen Wohnbau zur Verfügung stellt.

Seit mehreren Jahren gehen die Baubewilligungen in Österreich kontinuierlich zurück, besonders dramatisch ist der Rückgang im gemeinnützigen Wohnbau: Hier hat sich die Zahl der Bewilligungen seit 2019 mehr als halbiert. Gleichzeitig bleibt der Bedarf an leistbarem Wohnraum weiterhin hoch. Fehlende Investitionen in sozialen Wohnbau führen bereits heute zu steigenden Mieten und verschärfen die Wohnungskrise zusätzlich.

Der Rückgang der Wohnbauinvestitionen in Österreich um 16 Prozent wird EU-weit nur noch von Luxemburg (-36 %), Finnland (-30 %) und Schweden (-23 %) übertroffen. Im Durchschnitt der EU konnten Wohnbauinvestitionen hingegen leicht zulegen. Besonders deutlich stiegen die Investitionen in Griechenland mit einem Zuwachs von 217 Prozent.

Investitionsstau bremst Österreichs Wirtschaftswachstum

Nicht nur im Wohnbau, sondern auch insgesamt wächst die österreichische Wirtschaft deutlich langsamer als die Wirtschaft der EU. Zwischen 2019 und 2024 wuchs Österreichs Wirtschaft um lediglich 1,2 Prozent, während das Wachstum der gesamten EU im selben Zeitraum 5,4 Prozent betrug. Besonders belastend ist dabei der starke Rückgang der Investitionen von Unternehmen und privaten Haushalten. Vor allem im Wohnbau wirken gestiegene Baukosten und erschwerte Kreditbedingungen abschreckend, wodurch zahlreiche Bauprojekte verschoben oder gestrichen wurden.

Der Staat muss jetzt dringend handeln und gezielt in sozialen Wohnbau investieren, um langfristig leistbares Wohnen für alle zu sichern. Nur so lassen sich steigende Mietpreise wirksam bekämpfen und wirtschaftliche Belastungen verringern.

Wir empfehlen, dass der Staat aktiv gegensteuert, indem er wieder stärker in den Wohnbau investiert, bestehende Wohnungen saniert und gezielt Flächen für sozialen Wohnbau bereitstellt. Nur so lässt sich der Anstieg der Mieten eindämmen und langfristig ausreichend leistbarer Wohnraum schaffen.

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