Pensionsausgaben in Österreich bleiben langfristig stabil
Pensionsausgaben in Österreich bleiben langfristig stabil
Die finanzielle Nachhaltigkeit des Pensionssystems ist gesichert, das zeigen die Ergebnisse des „Ageing Reports 2024“ der EU-Kommission. Österreichs Pensionsausgaben werden bis 2070 um nur 0,4 Prozentpunkte ansteigen – trotz alternder Bevölkerung. Die Prognose fällt noch besser aus als in den Vorjahren: 2023 wurde noch von einer Steigerung um 1 Prozentpunkt ausgegangen. Österreich liegt damit sogar deutlich unter dem EU-Länderschnitt von plus 1,36 Prozentpunkten. Der EU-Vergleich zeigt, dass die Mehrheit der Länder in den kommenden 50 Jahren mit steigenden Pensionsausgaben rechnen muss, Österreichs Anstieg ist im Vergleich minimal.  Luxemburg muss beispielsweise um 8,3 Prozentpunkte höhere Pensionsausgaben bewältigen. Im Unterschied dazu nehmen die Ausgaben in Griechenland bis 2070 um 2,5 Prozentpunkte ab.
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Inflation: Höhere Preisanstiege bei Grundbedürfnissen für Ärmere
Der Lebensmitteleinkauf, die Wohnkosten und der Energieverbrauch zählen zu den Grundbedürfnissen jedes Menschen. Ärmere Haushalte haben die steigenden Kosten zur Deckung von Grundbedürfnissen besonders getroffen. Das ärmste Fünftel der österreichischen Haushalte musste im September 2024 um 12,3 Prozent mehr für die Bereiche Lebensmittel, Wohnen, Energie ausgeben als noch vier Jahre zuvor (September 2020). Das zweitärmste Fünftel der Haushalte (untere Mittelschicht) bezahlte 10,1 Prozent mehr, Haushalte mit mittleren Einkommen um 9,6 Prozent mehr für den gleichen Warenkorb im Vier-Jahres-Vergleich. Am wenigsten mehr aufwenden, um ihre Grundbedürfnisse zu erfüllen, musste die obere Mittelschicht (4. Fünftel) mit einem Preisanstieg von 8,2 Prozent und die Haushalte mit den höchsten Einkommen (5. Fünftel) mit 7,3 Prozent.
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Insolvenz-Entgelt-Fonds: Unternehmen zahlen heute weniger, um den Lohnausfall bei Firmenpleiten zu decken.
Insolvenz-Entgelt-Fonds: Unternehmen zahlen heute weniger, um den Lohnausfall bei Firmenpleiten zu decken.
Kann ein Unternehmen in Konkurs die Löhne seiner Mitarbeiter:innen nicht mehr bezahlen, springt der Insolvenz-Entgelt-Fonds (IEF) und die dazu gehörende Service GmbH ein. In den Fonds zahlen die Arbeitgeber:innen eine Abgabe ein, die sich anhand der Löhne bemisst. Vergangene Bundesregierungen haben den Beitragssatz zum IEF schrittweise von 0,7 Prozent der Lohnsumme im Jahr 2007 auf 0,1 Prozent im Jahr 2022 gesenkt. Die Beitrags-Einnahmen des Fonds schrumpften stark. 2023 zahlten Arbeitgeber:innen nur mehr 137 Millionen Euro in den Fonds ein. Das ist lediglich ein gutes Viertel des Höchststandes von 492 Millionen Euro vor einem Jahrzehnt (2014).
Arbeit
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Realer Konsum pro Kopf noch unter Vor-Pandemie-Niveau
Seit der Pandemie ist der Konsum in Österreich deutlich eingebrochen. Aufgrund multipler Krisen sind die Lebenshaltungskosten hoch und die Geldbeutel leer. Während die Teuerung zwar langsam zurückgeht, hinken die Löhne der arbeitenden Bevölkerung den Preisen noch immer hinterher. Für Betriebe sind Löhne und Gehälter ihrer Beschäftigten aber nicht nur Ausgaben – sie bedeuten auch Einnahmen. Denn mit einer Lohnanpassung steigt auch der Konsum. Den brauchen die Unternehmen, gerade in Branchen wie Gastronomie, Tourismus – und allen voran: der Handel. Ein Blick auf die Konsumausgaben privater Haushalte in Österreich seit 2019 macht deutlich, dass das Vor-Pandemie-Niveau auch nach fünf Jahren noch nicht wiederhergestellt ist. Die konsumierte Menge pro Kopf war direkt nach Pandemiebeginn auf einem Tiefstand. Energie- und Teuerungskrise führten gegen Ende 2022 zu erneutem Einbruch. Da sich diese Entwicklung nur zaghaft erholte, bleiben die preisbereinigten Konsumausgaben auch im zweiten Quartal 2024 noch immer hinter jenen von vor der Pandemie zurück.
Arbeit
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Trend zur Schiene: Menschen wollen mehr Öffi fahren
Trend zur Schiene: Menschen wollen mehr Öffi fahren
Nach einem Tiefpunkt während der Corona-Pandemie hat sich der Schienenverkehr in Österreich wieder erholt. Im Vergleich zu 2020 ist die Zahl der Zug-Passagier:innen im Jahr 2023 um 71 Prozent angewachsen. Auch in den Jahren vor der Pandemie hat sich bereits ein stärkerer Zuwachs bei den Bahn-Reisenden als bei Pkw-Neuzulassungen abgezeichnet. Über die vergangenen sechs Jahre war die Zahl der neuzugelassenen Personenkraftwagen rückläufig, der aktuelle Wert liegt um 4 Prozent unter jenem von 2020.
Klima
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Eisenbahn: Gehälter steigen weit weniger als Zahl der Passagier:innen
Eisenbahn: Gehälter steigen weit weniger als Zahl der Passagier:innen
Um die soziale ökologische Transformation und die steigenden Passagier:innen-Zahlen zu stemmen, braucht es dichtere Fahrpläne, einen Ausbau des Streckennetzes, mehr Zuggarnituren – und letztlich mehr Bahnpersonal. Um dieses Berufsfeld attraktiver zu machen, müssen aber die Gehälter aufholen. Seit 2020 sind die Eisenbahn-Gehälter nur um 14 Prozent gestiegen, während die Zahl der Passagier:innen um 71 Prozent zugenommen hat.
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12 Länder in der EU haben eine Bankensteuer neu eingeführt oder eine bestehende Bankensteuer angehoben. Dargestellt sind die Einnahmen dieser Bankensteuern in Prozent des nationalen Bruttoinlandsprodukts.
Neue Bankensteuern in 12 Ländern der EU
12 von 27 Ländern in der EU haben als Reaktion auf die Übergewinne der Banken neue Bankensteuern eingeführt. Das zeigt eine Analyse des Internationalen Währungsfonds zu neu eingeführten oder bestehenden, aber angehobenen Bankensteuern seit 2023. Die größten zusätzlichen Steuereinnahmen – gemessen an der Wirtschaftsleistung (BIP) – erwarten Litauen und Lettland mit 0,33 Prozent, die niedrigsten die Niederlande mit 0,01 Prozent. Im Durchschnitt verlangen die zwölf Länder 0,17 Prozent des Bruttoinlandsprodukts als Steuer-Beitrag von ihren Banken. Laut Prognose des Fiskalrats wird gegen Österreich bald ein Verfahren wegen eines übermäßigen Budgetdefizits eingeleitet. Der Einsparungsbedarf beträgt laut Fiskalrat 4,4 Milliarden Euro. Dafür könnte Österreich Einnahmen aus einer Banken-Übergewinnsteuer nutzen. Umgelegt auf Österreich würden die Einnahmen aus den jeweiligen Ländern zwischen 69 Millionen Euro und 1,7 Milliarden Euro bedeuten. Wenn eine neue österreichische Bankensteuer im Durchschnitt der zwölf Länder liegt, könnte Österreich damit 850 Millionen Euro pro Jahr einnehmen. Das ist ein Fünftel der Summe, die Österreich im nächsten Jahr einsparen muss, sofern sich die neue Bundesregierung an die EU-Budgetvorgaben hält.
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Banken-Rekordgewinne setzen sich im 1. Halbjahr 2024 fort.
Banken: Rekordgewinne setzen sich im 1. Halbjahr 2024 fort
Im ersten Halbjahr dieses Jahres verzeichneten die heimischen Banken Gewinne in der Höhe von 7 Milliarden Euro. Sie wiederholten damit fast das Rekordergebnis des Vorjahres (7,3 Milliarden Euro). In den Jahren zuvor (2015 bis 2022) lag das Ergebnis der ersten Jahreshälfte lediglich zwischen 0,9 bis 3,7 Milliarden Euro. Aktuell sind die Einnahmen somit mehr als doppelt so hoch wie im langjährigen Durchschnitt vor Beginn der Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank Mitte 2022. Damit wird für Österreichs Banken 2024 das dritte Jahr in Folge mit Übergewinnen sein. Das zeigt eine Auswertung des Momentum Instituts auf Basis von Daten der Oesterreichischen Nationalbank.
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Bruttostundenlohn: Frauen mit Migrationsgeschichte bekommen ein Viertel weniger als Männer
Frauen mit Migrationsgeschichte bekommen ein Viertel weniger als Männer
Systemrelevante Arbeit ist in Österreich nicht nur überwiegend weiblich dominiert, sondern oftmals auch migrantisch geprägt. Auf die Gesamtwirtschaft betrachtet (Brutto-Stundenlohn aller Berufsgruppen) wird die Benachteiligung von Frauen und insbesondere migrantischen Frauen im Vergleich zu Männern in Österreich deutlich: Der durchschnittliche Bruttostundenlohn von Frauen (alle) ist etwa 15 Prozent geringer als jener von Männern (Datenbasis Mikrozensus 2022). Frauen ohne Migrationsgeschichte haben „nur“ einen Einkommensnachteil von 11 Prozent gegenüber Männern. Sobald jedoch eine Frau Migrationshintergrund aufweist, klafft die Lücke gegenüber Männern bei satten 25 Prozent. Frauen mit Migrationsgeschichte bekommen im Schnitt pro Stunde nur rund 16 Euro brutto bezahlt – Männer hingegen fast 22 Euro brutto.
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Lohnlücke klafft durch Migrationsgeschichte noch massiver
Lohnlücke klafft durch Migrationsgeschichte
Die Lohndiskriminierung aufgrund von weiblicher Migrationsgeschichte ist besonders in den systemrelevanten Berufsgruppen sichtbar. Die Lohnlücke einer Frau mit Migrationsgeschichte im öffentlichen Sicherheitsdienst ist um 26 Prozentpunkte größer als jene einer Frau ohne Migrationsgeschichte in der gleichen Berufsgruppe. Auch bei den Assistenzberufen im Gesundheitswesen, der Krankenpflege und bei den Kassierer:innen vergrößert sich der Gender-Pay-Gap um etwa 18 Prozentpunkte, wenn eine Frau, die dort tätig ist, Migrationsgeschichte hat.
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Stundenlohn der Systemerhalterinnen
Von den 11 systemrelevanten Berufsgruppen, die mit einem niedrigeren durchschnittlichen Brutto-Stundenlohn als in der Gesamtwirtschaft entlohnt werden, sind 7 weiblich dominiert – mit Frauenanteilen teils weit über 60 Prozent. Bei Küchenhilfen liegt der durchschnittliche Brutto-Stundenlohn von Frauen in diesem Beruf mit 11,1 Euro sogar fast um die Hälfte unter jenem in der Gesamtwirtschaft (20,1 Euro).
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Systemerhaltende Arbeit ist weiblich - mit teils hohen Migrationsanteilen
Systemerhaltende Arbeit ist weiblich – mit teils hohen Migrationsanteilen
Systemrelevante Arbeit ist in Österreich nicht nur überwiegend weiblich dominiert, sondern oftmals auch migrantisch geprägt. Rund die Hälfte der weiblichen Küchenhilfen und des Reinigungspersonals hat Migrationsgeschichte. Weiters sind 4 von 10 Kassierer:innen, sowie ein Drittel der Pfleger:innen und Kinderbetreuer:innen weiblich und migrantisch. Migrationshintergrund beschreibt in der vorliegenden Analyse Personen, deren Elternteile beide im Ausland geboren wurden.
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Netto-Monatseinkommen von etlichen Systemerhalterinnen liegt unter der Armutsschwelle
Netto-Monatseinkommen von Systemerhalterinnen unter Armutsschwelle
Dass Frauen in systemrelevanten Berufen mit ihren Einkommen teils kaum über die Runden kommen können, zeigt der Vergleich der durchschnittlichen Netto-Monatseinkommen von Frauen mit der Armutsgefährdungsschwelle 2023. Da etliche Stellen, vor allem in den systemrelevanten Branchen Handel, Reinigung, Gastro und Kinderbetreuung, oftmals nur in Teilzeit ausgeschrieben sind, werden in dieser Grafik Nettogehälter von Arbeitnehmerinnen die Teilzeit oder Vollzeit beschäftigt sind abgebildet, um die Lebensrealität von Frauen möglichst detailgetreu darzustellen. Diese liegt bei 1.572 Euro netto (12-mal pro Jahr für einen Ein-Personen-Haushalt). In fünf der dargestellten systemrelevanten Berufsgruppen werden Frauen deutlich unter der Armutsgefährdungsschwelle bezahlt. Noch dazu liegt in vier von diesen fünf Berufsgruppen der weibliche Migrationsanteil bei über 40 Prozent.
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Großteil der Systemerhalterinnen hat Gehalt weit unter dem Durchschnitt
Bruttostundenlohn der Systemerhalterinnen
Systemrelevante Berufe umfassen die Tätigkeiten, die notwendig sind, um unsere Gesellschaft grundlegend am Laufen zu halten. Damit wir, auch in Ausnahmesituationen wie der Corona-Krise, weitgehend normal und sicher weiterleben können, muss vor allem unsere Grundversorgung sichergestellt sein. Es sind vor allem Frauen, die in diesen systemerhaltenden Berufen arbeiten. In zwei Drittel der insgesamt 17 untersuchten systemrelevanten Berufsgruppen liegt der Frauenanteil bei mindestens 50 Prozent – oft weit darüber. Besonders viele Frauen sind in den Betreuungs- und Pflegeberufen sowie als Reinigungskräfte oder Kassiererinnen tätig. In der Kinderbetreuung sind etwa 97 Prozent weiblich, da besteht fast die gesamte Berufsgruppe nur aus Frauen. Ähnlich sieht es mit 91 Prozent Frauenanteil in der Gruppe der Reinigungs- und Hilfskräfte aus. Umgekehrt sind es die Berufe der Fahrzeugführer- und Bediener:innen mobiler Anlagen sowie öffentliche Sicherheits- und IKT-Berufe, die besonders hohe Männeranteile aufweisen. Diese sind ebenfalls systemerhaltend, aber teilweise deutlich besser bezahlt als jene Berufsgruppen, in denen mehr Frauen tätig sind.
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Vollzeitbeschäftigte Frauen bekommen 17 Prozent weniger gezahlt als Männer
Gender Pay Gap Bundesländer
Ab 1. November bis zum Jahresende arbeiten Frauen in Österreich im Schnitt statistisch gesehen “gratis” - mit 61 Tagen sind das exakt zwei Monate. Nur einen einzigen läppischen Tag besser als noch letztes Jahr. Der Grund dafür ist die geschlechtsspezifische Lohnlücke. Die Analyse der durchschnittlichen Brutto-Jahresbezüge von ganzjährig vollzeitbeschäftigten Frauen und Männern offenbart, dass der sogenannte Gender-Pay-Gap immer noch bei satten 17 Prozent klafft. In den Bundesländern ist die Lücke teils noch ausgeprägter: In Vorarlberg etwa bekommen Frauen in Vollzeitjobs fast ein Viertel weniger gezahlt als Männer. In der Bundeshauptstadt Wien ist die Lohnlücke zwar von allen Bundesländern am kleinsten, aber selbst hier bekommen vollzeitbeschäftigte Frauen rund 11 Prozent weniger.
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Großteil der Systemerhalter:innen ist weiblich
Großteil der Systemerhalter:innen ist weiblich
Systemrelevante Berufe umfassen die Tätigkeiten, die notwendig sind, um unsere Gesellschaft grundlegend am Laufen zu halten. Es sind vor allem Frauen, die in diesen systemerhaltenden Berufen arbeiten. In zwei Drittel der insgesamt 17 untersuchten systemrelevanten Berufsgruppen liegt der Frauenanteil bei mindestens 50 Prozent – oft weit darüber. Besonders viele Frauen sind in den Betreuungs- und Pflegeberufen sowie als Reinigungskräfte oder Kassiererinnen tätig. In der Kinderbetreuung sind etwa 97 Prozent weiblich, da besteht fast die gesamte Berufsgruppe nur aus Frauen.Ähnlich sieht es mit 91 Prozent Frauenanteil in der Gruppe der Reinigungs- und Hilfskräfte aus. Umgekehrt sind es die Berufe der Fahrzeugführer- und Bediener:innen mobiler Anlagen sowie öffentliche Sicherheits- und IKT-Berufe, die besonders hohe Männeranteile aufweisen. Diese sind ebenfalls systemerhaltend, aber teilweise deutlich besser bezahlt als jene Berufsgruppen, in denen mehr Frauen tätig sind.
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Nachtschicht-Lücke: MMütter stemmen nächtliche Sorgearbeit 4-mal häufiger
Nachtschicht-Lücke: Sorgearbeit stämmen hauptsächlich Mütter
Mütter stemmen nach wie vor den Löwenanteil der unbezahlten Sorgearbeit. Selbst vor und nach dem Schlafengehen übernehmen Mütter 4-mal so häufig die Kinderbetreuung wie Väter. Das zeigt eine Analyse auf Basis von Daten aus der Zeitverwendungserhebung. In der Analyse werden Mütter und Väter mit Kindern zwischen 0 und 9 Jahren betrachtet, die angeben, tatsächlich Care-Arbeit zu verrichten. Bevor Mütter selbst ins Bett gehen, kümmern sie sich deutlich häufiger um die Kinder - nämlich in 81 Prozent der Fälle. Väter kümmern sich nur in 19 Prozent der Fälle. Geringfügig besser ist die Situation hinsichtlich Care-Arbeit, die direkt nach dem Schlafen verrichtet wird. Während Mütter in 71 Prozent der Fälle Sorgearbeiten gleich nach dem Aufstehen übernehmen, machen das Väter nur in 29 Prozent der Fälle. Und sind damit immer noch weit weg von einer ausgewogenen Aufteilung zwischen den Eltern.   
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In der Reinigung sind Löhne um 60 Prozent geringer als im Finanzsektor. Durchschnittlicher Bruttostundenlohn von Reinigungskräften, der Gesamtwirtschaft und von akademischen Finanzdienstleister:innen.
60 Prozent geringere Löhne in der Reinigung als im Finanzsektor
Während die Beschäftigten in der Reinigungsbranche im Schnitt einen Bruttostundenlohn von 12,35 Euro bezahlt bekommen, liegt der Bruttostundenlohn in der Gesamtwirtschaft bei 20,10 Euro. Fachkräfte im Finanzbereich – darunter etwa Wirtschaftsprüfer:innen, Steuerberater:innen, Finanz- und Anlageberater:innen sowie Finanzanalyst:innen – bekommen durchschnittlich sogar 28,82 Euro. Damit ist der Abstand zwischen dem durchschnittlichen Bruttostundenlohn in der Reinigung und jenem im Finanzbereich mit 16,47 Euro größer als der Stundenlohn in der Reinigungsbranche an sich.
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Eine Grafik des Momentum Instituts mit dem Titel Sozialberufe werden unterdurchschnittlich bezahlt. Dargestellt ist der Bruttostundenlohn in den Branchen, Betreuung, Pflege, Informations- und Kommunikationstechnik, Energieversorgung und in der Gesamtwirtschaft, sowie der jeweilige Frauenanteil. In den Branchen der sozialen Daseinsvorsorge ist der Bruttostundenlohn niedriger und der Frauenanteil höher als in der Gesamtwirtschaft. In den Branchen der technischen Daseinsvorsorge ist der Bruttostundenlohn höher und der Frauenanteil niedriger als in der Gesamtwirtschaft. Die Datenquelle ist der Mikrozensus 2022.
Sozialberufe werden unterdurchschnittlich bezahlt
Soziale systemrelevante Berufe werden wesentlich schlechter bezahlt als technische. Der Bruttostundenlohn in systemrelevanten Berufen steigt mit einem höheren Männeranteil. In der Betreuung werden brutto pro Stunde im Schnitt 17,23 Euro vergütet - bei einem Frauenanteil von 85 Prozent in der Branche. In der Pflege sind rund 8 von 10 Beschäftigten weiblich, ihnen wird 18,27 Euro brutto pro Stunde bezahlt. Die durchschnittliche Bezahlung in diesen systemrelevanten Branchen liegt sogar unter dem Durchschnitt der Gesamtwirtschaft. Um mindestens 1,83 pro Stunde – bei 38,5 Stunden aufs Jahr gerechnet summiert sich das auf 4.274,27 Euro, die eine Pflegerin weniger bekommt als der Durchschnitt, bei der Pädagogin sind es sogar 6.703,36 Euro. Stark männlich dominierte Berufe in der technischen Daseinsvorsorge hingegen, werden sogar überdurchschnittlich bezahlt. Etwa Berufe in der Informations- und Kommunikationstechnik haben einen Bruttostundenlohn von 26,32 Euro. In der Energieversorgung ist unter vier Beschäftigten lediglich eine Person weiblich, im Schnitt beträgt der Stundenlohn brutto um 8 Euro mehr als im Gesamtwirtschaftlichen-Durchschnitt.
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Höhere Konsumsteuern bergen größte Last für Einkommensärmere. Anteil der Ausgaben am Einkommen für: Süßigkeiten, Schokolade, gesüßte Getränke vs. alkoholische Getränke vs. Tabakwaren vs. Treibstoff (Benzin, Diesel).
Höhere Konsumsteuern bergen größte Last für Einkommensärmere. Anteil der Ausgaben am Einkommen.
Für die Analyse von Konsumsteuern wurden Ausgaben für Zucker, Alkohol, Tabak und Treibstoffe anteilig am Einkommen berechnet. Dabei zeigt sich: Für Zucker geben Haushalte im untersten Einkommensfünftel mit 2,1 Prozent fast viermal so viel anteilig von ihrem Einkommen aus als im obersten mit 0,5 Prozent. Einkommensärmere Haushalte müssen oft auf billige und zuckerhaltige Produkte zurückgreifen. Bei Tabak sind die anteiligen Ausgaben vom Einkommen im untersten Zehntel (3,2 Prozent) sogar sechsmal so hoch wie im obersten (0,5 Prozent). Im untersten Fünftel macht der Ausgaben-Anteil für Treibstoffe mit 4,2 Prozent mehr als doppelt so viel aus wie in den einkommensstärksten Haushalten (2 Prozent), und das, obwohl im unteren Zehntel deutlich weniger Personen ein Auto besitzen.  Generell macht es durchaus Sinn durch Steuern Konsumverhalten nachhaltig zu ändern. Um das Budget damit unmittelbar zu sanieren, sollte dieses Instrument aber nicht missbraucht werden, da es große Auswirkungen vor allem auf die einkommensärmere Bevölkerung hat. Will man durch Steuern auf gesundheits- und klimaschädliches Verhalten einwirken, muss das in einer Gesamtstrategie und durch eine Reihe von Maßnahmen passieren. Zum Beispiel könnten die Einnahmen durch eine Zuckersteuer zweckgebunden dafür verwendet werden ein vollwertiges, gesundes und kostenloses Mittagessen in der Schule anzubieten oder einen Maximalpreis für gesunde Grundnahrungsmittel zu garantieren.
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Konsumsteuer: Indirekte Steuern, wie die Mehrwertsteuer, treffen ärmere Haushalte besonders stark.
Indirekte Steuern, wie die Mehrwertsteuer, treffen ärmere Haushalte besonders stark.
Bei indirekten Steuern ist die Ware oder die Dienstleistung ausschlaggebend für die Höhe der Steuer – auf die individuelle finanzielle Lage nehmen sie keine Rücksicht. Darunter fallen etwa die Mehrwertsteuer, Tabak- oder Mineralölsteuer. Direkte Steuern, wie beispielsweise die Einkommen-, Vermögen- und Erbschaftssteuern oder die Körperschaftsteuer für Unternehmen, ziehen heran wie viel eine Person oder eine Organisation tatsächlich hat. Je mehr man hat, umso größer fällt der Steuerbeitrag aus. Der Multimillionär bezahlt für denselben 50 Euro-Einkauf genauso so viel Steuern wie die Mindestpensionistin. Erhöht der Staat die Mehrwertsteuer, zahlen beide zwar absolut gleich viel mehr, aber die Pensionistin wird dann relativ zu ihrem Einkommen dreimal so stark zur Kasse gebeten wie die Bestverdienenden Im Land. So wird das Budget auf dem Rücken der Ärmeren saniert. Wer zum untersten Einkommenszehntel der Bevölkerung zählt, gibt 14,6 Prozent des Einkommens für indirekte Steuern aus, 11,4 Prozent davon entfallen allein auf die Mehrwertsteuer. Am anderen Ende der Skala, im einkommensreichsten Zehntel der Haushalte, geben Personen hingegen lediglich 4,9 Prozent für indirekte Steuern aus, 3,8 Prozent davon für die Mehrwertsteuer.
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