Öffentlicher Dienst: Mit einer Nulllohnrunde hinken die kollektivvertraglichen Löhne den Preisen nächstes Jahr hinterher. Abgebildet sind die Verbraucherpreise 2019, Kollektivvertragliche Löhne von 2020 bis 2024, Kollektivvertragliche Löhne 2025 mit Gehaltserhöhung (voller Inflationsausgleich) und Kollektivvertragliche Löhne 2025 mit Nulllohnrunde.
Öffentlicher Dienst: Mit einer Nulllohnrunde hinken die kollektivvertraglichen Löhne den Preisen nächstes Jahr hinterher
Die Gehälter im öffentlichen Dienst blieben hinter den Preisanstiegen der letzten Jahre zurück. Eine Analyse des Tariflohnindex seit 2019 zeigt, dass die tatsächliche Kaufkraft zur Hochphase der Inflation rasant einbrach: Im Dezember 2022 blieben die Gehälter im öffentlichen Dienst um rund 10 Prozentpunkte unter der Teuerung. Erst mit dem letzten Gehaltsabschluss holten die Löhne heuer wieder zur Teuerung auf, gemessen am Ausgangsjahr 2019. Die Kaufkraftverluste in der Zwischenzeit mussten die Beschäftigten selbst tragen. Verglichen werden hier die kollektivvertraglichen Löhne laut Tariflohnindex für den Öffentlichen Dienst, die Verbraucherpreise der Statistik Austria sowie der erwarteten Inflation 2025 aus der WIFO-Konjunkturprognose (2,2 Prozent).
Arbeit
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Öffentlich Bedienstete: Mit einer Nulllohnrunde kippt die Kaufkraft wieder ins Negative. Abgebildet sind drei Szenarien: Kaufkraft im Vergleich zu 2019, Kaufkraft mit Gehaltserhöhung (voller Inflationsausgleich) oder Kaufkraft mit Nulllohnrunde.
Öffentlicher Dienst: Mit einer Nulllohnrunde kippt die Kaufkraft wieder ins Negative
Mit einer Nulllohnrunde verlieren die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst nächstes Jahr an Kaufkraft. Ende Oktober 2024 lag die Kaufkraft der kollektivvertraglichen Löhne im Öffentlichen Dienst noch -0,3 Prozentpunkte unter der seit 2019 aufgelaufenen Teuerung. Mit einer Nulllohnrunde wird ihre Kaufkraft bis Ende nächsten Jahres weiter fallen: auf bis zu -3,3 Prozent. Im Jahresmittel 2025 liegt die monatliche Kaufkraft um -2,3 Prozent unter dem Niveau von 2019. Bei einer Gehaltsanpassung um die aufgelaufene Inflation des Vorjahres starten die Öffentlich Bediensteten das kommende Jahr mit einem Kaufkraftplus von 2,5 Prozent (im Vergleich zu 2019). Bis Ende 2025 wird sich dieses Plus allerdings fast neutralisieren (+0,4 Prozent), wenn die Preise über das nächste Jahr hinweg kontinuierlich steigen. Verglichen werden hier die kollektivvertraglichen Löhne laut Tariflohnindex für den Öffentlichen Dienst, die Verbraucherpreise der Statistik Austria sowie der erwarteten Inflation 2025 aus der WIFO-Konjunkturprognose (2,2 Prozent). 
Arbeit
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AMS-Förderbudget auf 10-Jahres-Tief. In Euro pro Arbeitslosem ohne Kurzarbeit, um die Inflation bereinigt (in Preisen 2024). Corona-Jahr 2020 nicht vergleichbar: Hohe Arbeitslosigkeit, zeitweise Aussetzung AMS-Kurse, hohe Kurzarbeitszahlungen (letztere nicht inkludiert).
AMS-Förderbudget auf 10-Jahres-Tief in Euro pro arbeitsloser Person
Mit dem preisbereinigten Budget kann das AMS weniger Geld in arbeitslose Menschen investieren. Die Fördermittel pro erwarteter arbeitsloser Person fallen im kommenden Jahr auf ein 10-Jahres-Tief: 2025 stehen nur mehr 3.550 Euro zur Verfügung. Heuer kann das AMS 3.863 Euro pro Kopf ausgeben. Der Höchststand 2022 mit 5.443 Euro ist in weite Ferne gerückt. Lediglich 2015 lag das reale Förderbudget auf einem ähnlich tiefen Niveau wie prognostiziert – mit 3.545 Euro pro arbeitsloser Person. Im Ausnahme-Jahr 2020 lag das Förderbudget aufgrund von Corona ohne Kurzarbeit mit 3.083 Euro pro Person zwar darunter, inklusive Kurzarbeit jedoch mit 17.618 Euro deutlich höher. Die Teuerung ist in dieser Berechnung berücksichtigt – alle Werte wurden in Euro des Jahres 2024 umgerechnet.  
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AMS-Förderbudget preisbereinigt: Das AMS hat nächstes Jahr (2025) weniger Geld für Fördermaßnahmen als in den zwölf Jahren davor.
Das AMS hat nächstes Jahr weniger Geld für Fördermaßnahmen als in den zwölf Jahren davor
Trotz steigender Arbeitslosenzahlen kommt es zu Kürzungen im Förderbudget des Arbeitsmarktservice (AMS). Im Oktober waren 32.800 Personen mehr arbeitslos oder in Schulung als ein Jahr davor. Im kommenden Jahr soll die Arbeitslosenzahl laut Wirtschaftsprognosen weiter steigen. Dennoch sinkt das Förderbudget des AMS für 2025 um 95 Millionen Euro. Es liegt mit 1,32 Milliarden Euro nächstes Jahr unter dem heurigen Budget mit 1,42 Milliarden.
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Unselbständige finanzieren sich Alterspensionen selbst
Unselbständige finanzieren sich Alterspensionen selbst
Die Beitragszahlungen der unselbständig Beschäftigten decken nicht nur deren Alterspensionen, sondern schließen sogar mit einem leichten Plus von 730 Millionen Euro im Jahr 2022 ab. Selbständige und Bäuer:innen sind hingegen auf den Zuschuss des Bundes (Bundesbeitrag) angewiesen. 
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Viel mehr als Pension: Was der staatliche Zuschuss alles finanziert
Viel mehr als Pension: Was der staatliche Zuschuss alles finanziert
Auch der staatliche Pensionszuschuss deckt weit mehr als „nur Pension“. Denn mit dem Bundesbeitrag, der sich aus dem tatsächlichen Zuschuss des Bundes – der Ausfallhaftung – sowie den Beiträgen für Teilversicherte (z.B. Elternkarenz, Wochengeld, Arbeitslose, etc.) und den Pensionsbeiträgen für Bäuer:innen und Selbständige (Partnerleistung) zusammensetzt, werden auch zentrale Gesundheits- und Sozialleistungen finanziert.
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Pensionsausgaben in Österreich bleiben langfristig stabil
Pensionsausgaben in Österreich bleiben langfristig stabil
Die finanzielle Nachhaltigkeit des Pensionssystems ist gesichert, das zeigen die Ergebnisse des „Ageing Reports 2024“ der EU-Kommission. Österreichs Pensionsausgaben werden bis 2070 um nur 0,4 Prozentpunkte ansteigen – trotz alternder Bevölkerung. Die Prognose fällt noch besser aus als in den Vorjahren: 2023 wurde noch von einer Steigerung um 1 Prozentpunkt ausgegangen. Österreich liegt damit sogar deutlich unter dem EU-Länderschnitt von plus 1,36 Prozentpunkten. Der EU-Vergleich zeigt, dass die Mehrheit der Länder in den kommenden 50 Jahren mit steigenden Pensionsausgaben rechnen muss, Österreichs Anstieg ist im Vergleich minimal.  Luxemburg muss beispielsweise um 8,3 Prozentpunkte höhere Pensionsausgaben bewältigen. Im Unterschied dazu nehmen die Ausgaben in Griechenland bis 2070 um 2,5 Prozentpunkte ab.
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Inflation: Höhere Preisanstiege bei Grundbedürfnissen für Ärmere
Der Lebensmitteleinkauf, die Wohnkosten und der Energieverbrauch zählen zu den Grundbedürfnissen jedes Menschen. Ärmere Haushalte haben die steigenden Kosten zur Deckung von Grundbedürfnissen besonders getroffen. Das ärmste Fünftel der österreichischen Haushalte musste im September 2024 um 12,3 Prozent mehr für die Bereiche Lebensmittel, Wohnen, Energie ausgeben als noch vier Jahre zuvor (September 2020). Das zweitärmste Fünftel der Haushalte (untere Mittelschicht) bezahlte 10,1 Prozent mehr, Haushalte mit mittleren Einkommen um 9,6 Prozent mehr für den gleichen Warenkorb im Vier-Jahres-Vergleich. Am wenigsten mehr aufwenden, um ihre Grundbedürfnisse zu erfüllen, musste die obere Mittelschicht (4. Fünftel) mit einem Preisanstieg von 8,2 Prozent und die Haushalte mit den höchsten Einkommen (5. Fünftel) mit 7,3 Prozent.
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Insolvenz-Entgelt-Fonds: Unternehmen zahlen heute weniger, um den Lohnausfall bei Firmenpleiten zu decken.
Insolvenz-Entgelt-Fonds: Unternehmen zahlen heute weniger, um den Lohnausfall bei Firmenpleiten zu decken.
Kann ein Unternehmen in Konkurs die Löhne seiner Mitarbeiter:innen nicht mehr bezahlen, springt der Insolvenz-Entgelt-Fonds (IEF) und die dazu gehörende Service GmbH ein. In den Fonds zahlen die Arbeitgeber:innen eine Abgabe ein, die sich anhand der Löhne bemisst. Vergangene Bundesregierungen haben den Beitragssatz zum IEF schrittweise von 0,7 Prozent der Lohnsumme im Jahr 2007 auf 0,1 Prozent im Jahr 2022 gesenkt. Die Beitrags-Einnahmen des Fonds schrumpften stark. 2023 zahlten Arbeitgeber:innen nur mehr 137 Millionen Euro in den Fonds ein. Das ist lediglich ein gutes Viertel des Höchststandes von 492 Millionen Euro vor einem Jahrzehnt (2014).
Arbeit
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Realer Konsum pro Kopf noch unter Vor-Pandemie-Niveau
Seit der Pandemie ist der Konsum in Österreich deutlich eingebrochen. Aufgrund multipler Krisen sind die Lebenshaltungskosten hoch und die Geldbeutel leer. Während die Teuerung zwar langsam zurückgeht, hinken die Löhne der arbeitenden Bevölkerung den Preisen noch immer hinterher. Für Betriebe sind Löhne und Gehälter ihrer Beschäftigten aber nicht nur Ausgaben – sie bedeuten auch Einnahmen. Denn mit einer Lohnanpassung steigt auch der Konsum. Den brauchen die Unternehmen, gerade in Branchen wie Gastronomie, Tourismus – und allen voran: der Handel. Ein Blick auf die Konsumausgaben privater Haushalte in Österreich seit 2019 macht deutlich, dass das Vor-Pandemie-Niveau auch nach fünf Jahren noch nicht wiederhergestellt ist. Die konsumierte Menge pro Kopf war direkt nach Pandemiebeginn auf einem Tiefstand. Energie- und Teuerungskrise führten gegen Ende 2022 zu erneutem Einbruch. Da sich diese Entwicklung nur zaghaft erholte, bleiben die preisbereinigten Konsumausgaben auch im zweiten Quartal 2024 noch immer hinter jenen von vor der Pandemie zurück.
Arbeit
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Trend zur Schiene: Menschen wollen mehr Öffi fahren
Trend zur Schiene: Menschen wollen mehr Öffi fahren
Nach einem Tiefpunkt während der Corona-Pandemie hat sich der Schienenverkehr in Österreich wieder erholt. Im Vergleich zu 2020 ist die Zahl der Zug-Passagier:innen im Jahr 2023 um 71 Prozent angewachsen. Auch in den Jahren vor der Pandemie hat sich bereits ein stärkerer Zuwachs bei den Bahn-Reisenden als bei Pkw-Neuzulassungen abgezeichnet. Über die vergangenen sechs Jahre war die Zahl der neuzugelassenen Personenkraftwagen rückläufig, der aktuelle Wert liegt um 4 Prozent unter jenem von 2020.
Klima
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Eisenbahn: Gehälter steigen weit weniger als Zahl der Passagier:innen
Eisenbahn: Gehälter steigen weit weniger als Zahl der Passagier:innen
Um die soziale ökologische Transformation und die steigenden Passagier:innen-Zahlen zu stemmen, braucht es dichtere Fahrpläne, einen Ausbau des Streckennetzes, mehr Zuggarnituren – und letztlich mehr Bahnpersonal. Um dieses Berufsfeld attraktiver zu machen, müssen aber die Gehälter aufholen. Seit 2020 sind die Eisenbahn-Gehälter nur um 14 Prozent gestiegen, während die Zahl der Passagier:innen um 71 Prozent zugenommen hat.
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12 Länder in der EU haben eine Bankensteuer neu eingeführt oder eine bestehende Bankensteuer angehoben. Dargestellt sind die Einnahmen dieser Bankensteuern in Prozent des nationalen Bruttoinlandsprodukts.
Neue Bankensteuern in 12 Ländern der EU
12 von 27 Ländern in der EU haben als Reaktion auf die Übergewinne der Banken neue Bankensteuern eingeführt. Das zeigt eine Analyse des Internationalen Währungsfonds zu neu eingeführten oder bestehenden, aber angehobenen Bankensteuern seit 2023. Die größten zusätzlichen Steuereinnahmen – gemessen an der Wirtschaftsleistung (BIP) – erwarten Litauen und Lettland mit 0,33 Prozent, die niedrigsten die Niederlande mit 0,01 Prozent. Im Durchschnitt verlangen die zwölf Länder 0,17 Prozent des Bruttoinlandsprodukts als Steuer-Beitrag von ihren Banken. Laut Prognose des Fiskalrats wird gegen Österreich bald ein Verfahren wegen eines übermäßigen Budgetdefizits eingeleitet. Der Einsparungsbedarf beträgt laut Fiskalrat 4,4 Milliarden Euro. Dafür könnte Österreich Einnahmen aus einer Banken-Übergewinnsteuer nutzen. Umgelegt auf Österreich würden die Einnahmen aus den jeweiligen Ländern zwischen 69 Millionen Euro und 1,7 Milliarden Euro bedeuten. Wenn eine neue österreichische Bankensteuer im Durchschnitt der zwölf Länder liegt, könnte Österreich damit 850 Millionen Euro pro Jahr einnehmen. Das ist ein Fünftel der Summe, die Österreich im nächsten Jahr einsparen muss, sofern sich die neue Bundesregierung an die EU-Budgetvorgaben hält.
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Banken-Rekordgewinne setzen sich im 1. Halbjahr 2024 fort.
Banken: Rekordgewinne setzen sich im 1. Halbjahr 2024 fort
Im ersten Halbjahr dieses Jahres verzeichneten die heimischen Banken Gewinne in der Höhe von 7 Milliarden Euro. Sie wiederholten damit fast das Rekordergebnis des Vorjahres (7,3 Milliarden Euro). In den Jahren zuvor (2015 bis 2022) lag das Ergebnis der ersten Jahreshälfte lediglich zwischen 0,9 bis 3,7 Milliarden Euro. Aktuell sind die Einnahmen somit mehr als doppelt so hoch wie im langjährigen Durchschnitt vor Beginn der Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank Mitte 2022. Damit wird für Österreichs Banken 2024 das dritte Jahr in Folge mit Übergewinnen sein. Das zeigt eine Auswertung des Momentum Instituts auf Basis von Daten der Oesterreichischen Nationalbank.
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Bruttostundenlohn: Frauen mit Migrationsgeschichte bekommen ein Viertel weniger als Männer
Frauen mit Migrationsgeschichte bekommen ein Viertel weniger als Männer
Systemrelevante Arbeit ist in Österreich nicht nur überwiegend weiblich dominiert, sondern oftmals auch migrantisch geprägt. Auf die Gesamtwirtschaft betrachtet (Brutto-Stundenlohn aller Berufsgruppen) wird die Benachteiligung von Frauen und insbesondere migrantischen Frauen im Vergleich zu Männern in Österreich deutlich: Der durchschnittliche Bruttostundenlohn von Frauen (alle) ist etwa 15 Prozent geringer als jener von Männern (Datenbasis Mikrozensus 2022). Frauen ohne Migrationsgeschichte haben „nur“ einen Einkommensnachteil von 11 Prozent gegenüber Männern. Sobald jedoch eine Frau Migrationshintergrund aufweist, klafft die Lücke gegenüber Männern bei satten 25 Prozent. Frauen mit Migrationsgeschichte bekommen im Schnitt pro Stunde nur rund 16 Euro brutto bezahlt – Männer hingegen fast 22 Euro brutto.
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Lohnlücke klafft durch Migrationsgeschichte noch massiver
Lohnlücke klafft durch Migrationsgeschichte
Die Lohndiskriminierung aufgrund von weiblicher Migrationsgeschichte ist besonders in den systemrelevanten Berufsgruppen sichtbar. Die Lohnlücke einer Frau mit Migrationsgeschichte im öffentlichen Sicherheitsdienst ist um 26 Prozentpunkte größer als jene einer Frau ohne Migrationsgeschichte in der gleichen Berufsgruppe. Auch bei den Assistenzberufen im Gesundheitswesen, der Krankenpflege und bei den Kassierer:innen vergrößert sich der Gender-Pay-Gap um etwa 18 Prozentpunkte, wenn eine Frau, die dort tätig ist, Migrationsgeschichte hat.
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Stundenlohn der Systemerhalterinnen
Von den 11 systemrelevanten Berufsgruppen, die mit einem niedrigeren durchschnittlichen Brutto-Stundenlohn als in der Gesamtwirtschaft entlohnt werden, sind 7 weiblich dominiert – mit Frauenanteilen teils weit über 60 Prozent. Bei Küchenhilfen liegt der durchschnittliche Brutto-Stundenlohn von Frauen in diesem Beruf mit 11,1 Euro sogar fast um die Hälfte unter jenem in der Gesamtwirtschaft (20,1 Euro).
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Systemerhaltende Arbeit ist weiblich - mit teils hohen Migrationsanteilen
Systemerhaltende Arbeit ist weiblich – mit teils hohen Migrationsanteilen
Systemrelevante Arbeit ist in Österreich nicht nur überwiegend weiblich dominiert, sondern oftmals auch migrantisch geprägt. Rund die Hälfte der weiblichen Küchenhilfen und des Reinigungspersonals hat Migrationsgeschichte. Weiters sind 4 von 10 Kassierer:innen, sowie ein Drittel der Pfleger:innen und Kinderbetreuer:innen weiblich und migrantisch. Migrationshintergrund beschreibt in der vorliegenden Analyse Personen, deren Elternteile beide im Ausland geboren wurden.
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Netto-Monatseinkommen von etlichen Systemerhalterinnen liegt unter der Armutsschwelle
Netto-Monatseinkommen von Systemerhalterinnen unter Armutsschwelle
Dass Frauen in systemrelevanten Berufen mit ihren Einkommen teils kaum über die Runden kommen können, zeigt der Vergleich der durchschnittlichen Netto-Monatseinkommen von Frauen mit der Armutsgefährdungsschwelle 2023. Da etliche Stellen, vor allem in den systemrelevanten Branchen Handel, Reinigung, Gastro und Kinderbetreuung, oftmals nur in Teilzeit ausgeschrieben sind, werden in dieser Grafik Nettogehälter von Arbeitnehmerinnen die Teilzeit oder Vollzeit beschäftigt sind abgebildet, um die Lebensrealität von Frauen möglichst detailgetreu darzustellen. Diese liegt bei 1.572 Euro netto (12-mal pro Jahr für einen Ein-Personen-Haushalt). In fünf der dargestellten systemrelevanten Berufsgruppen werden Frauen deutlich unter der Armutsgefährdungsschwelle bezahlt. Noch dazu liegt in vier von diesen fünf Berufsgruppen der weibliche Migrationsanteil bei über 40 Prozent.
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Großteil der Systemerhalterinnen hat Gehalt weit unter dem Durchschnitt
Bruttostundenlohn der Systemerhalterinnen
Systemrelevante Berufe umfassen die Tätigkeiten, die notwendig sind, um unsere Gesellschaft grundlegend am Laufen zu halten. Damit wir, auch in Ausnahmesituationen wie der Corona-Krise, weitgehend normal und sicher weiterleben können, muss vor allem unsere Grundversorgung sichergestellt sein. Es sind vor allem Frauen, die in diesen systemerhaltenden Berufen arbeiten. In zwei Drittel der insgesamt 17 untersuchten systemrelevanten Berufsgruppen liegt der Frauenanteil bei mindestens 50 Prozent – oft weit darüber. Besonders viele Frauen sind in den Betreuungs- und Pflegeberufen sowie als Reinigungskräfte oder Kassiererinnen tätig. In der Kinderbetreuung sind etwa 97 Prozent weiblich, da besteht fast die gesamte Berufsgruppe nur aus Frauen. Ähnlich sieht es mit 91 Prozent Frauenanteil in der Gruppe der Reinigungs- und Hilfskräfte aus. Umgekehrt sind es die Berufe der Fahrzeugführer- und Bediener:innen mobiler Anlagen sowie öffentliche Sicherheits- und IKT-Berufe, die besonders hohe Männeranteile aufweisen. Diese sind ebenfalls systemerhaltend, aber teilweise deutlich besser bezahlt als jene Berufsgruppen, in denen mehr Frauen tätig sind.
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Vollzeitbeschäftigte Frauen bekommen 17 Prozent weniger gezahlt als Männer
Gender Pay Gap Bundesländer
Ab 1. November bis zum Jahresende arbeiten Frauen in Österreich im Schnitt statistisch gesehen “gratis” - mit 61 Tagen sind das exakt zwei Monate. Nur einen einzigen läppischen Tag besser als noch letztes Jahr. Der Grund dafür ist die geschlechtsspezifische Lohnlücke. Die Analyse der durchschnittlichen Brutto-Jahresbezüge von ganzjährig vollzeitbeschäftigten Frauen und Männern offenbart, dass der sogenannte Gender-Pay-Gap immer noch bei satten 17 Prozent klafft. In den Bundesländern ist die Lücke teils noch ausgeprägter: In Vorarlberg etwa bekommen Frauen in Vollzeitjobs fast ein Viertel weniger gezahlt als Männer. In der Bundeshauptstadt Wien ist die Lohnlücke zwar von allen Bundesländern am kleinsten, aber selbst hier bekommen vollzeitbeschäftigte Frauen rund 11 Prozent weniger.
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