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August 2024: Langzeitarbeitslosigkeit steigt wieder an

Sonja Fessler
02. September 2024
August 2024: Langzeitarbeitslosigkeit steigt wieder an

Die Arbeitslosigkeit ist im August wieder gestiegen. Die Arbeitslosenquote beträgt 8,1 Prozent und liegt damit 0,7 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Im Vergleich zum August 2023 ist die Arbeitslosigkeit um fast 10 Prozent gestiegen. Insgesamt sind 31.500 Personen mehr arbeitslos oder in Schulung gemeldet. Die offenen Stellen reduzieren sich im August 2024 weiter und liegen nun bei rund 93.000. Aktuell kommen somit 3,8 Arbeitslose auf eine offene Stelle.

Arbeitslose und Offene Stellen August 2024

Weiterhin hohe Arbeitslosigkeit in der Industrie

Die Rezession der Industrie macht sich auch stark in den Arbeitslosenzahlen bemerkbar. Diese sind um knapp 17 Prozent weiter gestiegen. Auch in der Baubranche, im Handel und im Verkehrssektor stieg die Arbeitslosigkeit mit 12 Prozent deutlich an. Nur im Tourismus (Gastronomie und Beherbergung) ist der Anstieg um 2 Prozentpunkte leicht zurückgegangen. Liegt jedoch trotzdem noch bei knapp über 10 Prozent.

Veränderung der Arbeitslosenzahlen nach Sektor August 2024

 

Weiterhin höchster Anstieg in Tirol

Mit 16,1 Prozent vermerkt Tirol immer noch den höchsten Anstieg der Arbeitslosigkeit, gefolgt von Oberösterreich mit einem Anstieg von 15,5. Danach kommt mit über 14 Prozent die Steiermark und Salzburg. Die Zunahme in diesen Bundesländern kann auf den Anstieg im Industrie- und Tourismussektor zurückgeführt werden. In Kärnten und dem Burgenland wird aktuell der geringste Anstieg mit 5,7 Prozent an Arbeitslosigkeit verzeichnet.

Veränderung der Arbeitslosenzahlen nach Bundesland August 2024

Langzeitarbeitslosigkeit steigt seit Mitte 2023 wieder

Die Langzeitarbeitslosigkeit steigt seit September 2023 wieder an. Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen liegt nun bei rund 120.000. Mittlerweile ist der Stand der Langzeitarbeitslosen wieder auf dem von vor zwei Jahren im August. Damit ist fast jeder dritte Arbeitslose länger als ein Jahr auf Jobsuche, welche sich mit voranschreitender Zeit als immer schwieriger gestaltet.

Langzeitarbeitslosigkeit steigt seit Mitte 2023 wieder

Die Arbeitsmarktdaten verschlechtern sich weiter, die Zahl der Arbeitslosen und der Langzeitarbeitslosen nimmt zu, während es immer weniger offene Stellen gibt. Durch den fehlenden Wirtschaftsaufschwung zeigen die Prognosen keine Besserung der Situation in der näheren Zukunft.

Was tun? Die Europäische Zentralbank sollte die Zinsen schleunigst senken, damit der Aufschwung wieder in die Gänge kommt. Die österreichische Regierung wiederum kann mit einem Konjunkturpaket gegensteuern. Gift in der aktuellen Situation wäre dagegen ein Sparpaket. Gegen die steigende Langzeitarbeitslosigkeit müsste die kommende Bundesregierung mehr Jobs speziell für Langzeitarbeitslose schaffen. Eine Rückkehr der Aktion 20.000 oder des Pilotprojekts MAGMA des AMS Niederösterreich ist die effektivste Antwort auf Langzeitarbeitslosigkeit.

 

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