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Teuerung fällt für ärmere Haushalte spürbar höher aus

Alexander Huber
23. Februar 2023
Teuerung fällt für ärmere Haushalte spürbar höher aus

Die Ungleichheit bei der Teuerung steigt. Die Inflationsrate der ärmeren Haushalte liegt mittlerweile mit zwei Prozentpunkten spürbar über jener der Haushalte mit den höchsten Einkommen. Bei Ausgaben für Grundbedürfnisse – Wohnen, Energie, Lebensmittel – beträgt der Abstand zwischen den einkommensstärksten und -schwächsten Haushalten bereits 3,3 Prozentpunkte.

Die Inflation im Jänner 2023 fiel im ärmsten Fünftel der Haushalte mit 12,2 Prozent um einen Prozentpunkt höher aus als im Durchschnitt und um zwei Prozentpunkte höher aus als im Fünftel der Haushalte mit den höchsten Einkommen. Grund dafür sind die Konsumgewohnheiten der Einkommensgruppen. Menschen im ärmsten Fünftel müssen bedeutend mehr ihres verfügbaren Einkommens zur Deckung der Grundbedürfnisse aufwenden. Die größten Preistreiber der Inflation sind nach wie vor die Bereiche Energie, Wohnen und Lebensmittel.

 

 

Inflation bei den Ärmsten deutlich höher als bei den Reichsten

 

Ärmstes Fünftel: 70 Prozent der Preissteigerung durch Grundbedürfnisse

Im untersten Fünftel steuerten die Grundbedürfnisse im Jänner 8,5 Prozentpunkte zur Inflationsrate bei (Energie 4%-Pkt., Wohnen 1,5%-Pkt., Lebensmittel 2,9%-Pkt.), somit sind bei den Ärmsten 70 Prozent der Preissteigerungen auf diese lebensnotwendigen Ausgaben zurückzuführen. Im reichsten Fünftel steuern Energie, Wohnen und Lebensmittel mit 5,2 Prozentpunkten nur knapp mehr als die Hälfte zur Teuerung bei (Energie 2,5%-Pkt., Wohnen 0,8%-Pkt., Lebensmittel 2%-Pkt.).

 

 

Ärmere sind stärker von der Inflation betroffen

 

Die Inflationsungleichheit steigt damit an. Im Dezember 2022 betrug der Abstand der Teuerung zwischen armen und einkommensstärksten Haushalten noch 1,3 Prozentpunkte. Im Jänner 2023 ist er auf zwei Prozentpunkte angestiegen. Noch im Sommer 2022 lagen die Inflationsraten der in den beiden Fünftel der Haushalte mit den höchsten und niedrigsten Einkommen gleichauf.

 

Wohnen, Essen und Heizen sind Grundbedürfnisse, die nicht einfach eingespart werden können. Damit die ärmsten Haushalte gezielt entlastet werden braucht es Preisbremsen. Neben einer umfassenden Mietpreisbremse für alle Mieter:innen benötigt Österreich auch eine Bremse gegen steigende Heizkosten. Für Lebensmittel kann eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel Erleichterung verschaffen.

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