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  Leonard Jüngling Lena Rauscher
/ 5. April 2024

Je geringer das Einkommen, desto schlechter ist der Gesundheitszustand. Der Zusammenhang zwischen Gesundheit und Einkommen zeigt sich in den Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat deutlich, wie eine aktuelle Auswertung anlässlich des Weltgesundheitstags am Sonntag zeigt. Weiters kann das reichere Einkommensdrittel mehr für ärztliche Leistungen ausgeben, während das ärmere Drittel mehr für Medikamente sowie Spitals- und Pflegeleistungen aufwenden muss. 

Das Einkommen spielt eine entscheidende Rolle bei der wahrgenommenen Gesundheit der Menschen. Hat eine Person ein geringes Einkommen, ist auch ihr Gesundheitszustand im Durchschnitt schlechter. Das zeigen die Daten des europäischen Statistikamts Eurostat. Im reichsten Fünftel geben 4,6 Prozent der österreichischen Beschäftigten an, dass sie einen „schlechten“ oder „sehr schlechten“ Gesundheitszustand haben. Mehr als drei Mal so viele sind es im einkommensärmsten Fünftel mit 14,5 Prozent. 8 von 10 Personen im reichsten Einkommensfünftel haben einen „guten“ oder „sehr guten“ Gesundheitszustand. Im einkommensärmsten Fünftel können das nur 6 von 10 Befragten behaupten – also um ein ganzes Fünftel weniger.

Ärmere geben mehr für Medikamente aus

Die Analyse der anteiligen Gesundheitsausgaben nach Einkommensdrittel zeigt außerdem: Das ärmere Einkommensdrittel muss mit 65,2 Prozent am meisten für Medikamente und medizinische Produkte von ihren gesamten Gesundheitsausgaben aufwenden. Knapp ein Viertel (26,2 Prozent) geben sie für ärztliche Leistungen aus und 8,6 Prozent für Spitals- und Pflegeleistungen oder Kuraufenthalte. 

Das reichste Einkommensdrittel hingegen gibt mit 59,5 Prozent weniger für Medikamente aus als jeweils die beiden ärmeren Drittel. Auch bei den Spitals- und Pflegeleistungen bzw. Kuraufenthalten geben sie mit 7,9 Prozent am wenigsten aus. Für ärztliche Leistungen hingegen geben sie fast ein Drittel (32,6 Prozent) aus und damit am meisten von allen Kohorten.

Um eine gute gesundheitliche Versorgung für alle Menschen zu gewährleisten, empfiehlt das Momentum Institut, dass man das Kassensystem und Krankenhäuser, sowie Primärversorgungszentren nicht finanziell ausdünnt, um keine Mehr-Klassen-Medizin zu befeuern. Außerdem hilft eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich, damit Menschen gesund arbeiten können. Studien belegen, dass längere Arbeitszeiten schlecht für die Gesundheit sind.

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