Schlagwort: Teuerung

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Die Rutsche aus der Armut legen

Die Rutsche aus der Armut legen

Weihnachten, Silvester, Neujahr: Für manche Kinder gibt es teure Geschenke, während die Eltern den Champagner vorkühlen. Für andere gibt es gratis Geschenke. Von Hilfsorganisationen, weil für Geschenke der Eltern das Geld nicht reicht. Wenn am Ende des Geldes noch immer „zu viel Monat“ übrig blieb. Mit der Rekordteuerung wird die zweite Gruppe immer größer, erreicht manchmal sogar die Mittelschicht. Randproblem ist es wahrlich keines mehr: 1,3 Millionen Menschen in Österreich sind armutsgefährdet. Wo Gas- und Stromrechnungen immer weiter in die Höhe klettern, vielleicht heuer schon die dritte Mieterhöhung im Postkasten liegt, schnappt die Armutsfalle immer weiter zu.
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Einmalzahlungen reichen nicht

Einmalzahlungen reichen nicht

Vergangenen Freitag kündigte Bundeskanzler Nehammer eine Erhöhung des Wohn- und Heizkostenzuschusses um 500 Millionen Euro an. Gut, denn Menschen mit wenig Einkommen hilft aktuell jeder Euro. Wichtig aber wäre: Die Menschen dürfen nicht wieder mit Einmalzahlungen abgespeist werden, denn sie verpuffen zu schnell und helfen nur kurz. Die Preise bleiben indes hoch, steigen 2023 um weitere fünf bis sieben Prozent.
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Mindestlohn: Beschämend niedrige Löhne sollten der Vergangenheit angehören

Mindestlohn: Beschämend niedrige Löhne sollten der Vergangenheit angehören

Alle guten Dinge sind drei? Nicht immer. Der Handel verhandelt weiter über höhere Gehälter für seine Beschäftigten. In der dritten Runde gab es noch keine Einigung. Die Arbeitgeber:innen bieten ein Gehaltsplus von vier Prozent und eine Einmalzahlung von drei Prozent, steuerfrei. Die Gewerkschaften lehnen das ab.
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Mindestlohn: Jeder 7. Beschäftigte verdient weniger als 2.000 Euro im Monat

Mindestlohn: Jeder 7. Beschäftigte verdient weniger als 2.000 Euro im Monat

Mit einem monatlichen Verdienst unter 2.000 Euro brutto im Monat lässt sich die Teuerung nur schwer bewältigen. Auf 625.000 unselbstständig Beschäftigte trifft das in Österreich auf Vollzeitbasis zu. Mitte der Woche gehen die Lohnverhandlungen im Handel und für Eisenbahner:innen in die nächste Runde. Mit in die Herbstlohnrunde nehmen die Gewerkschaften die Forderung nach einem Mindestlohn von 2.000 Euro brutto pro Monat.
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Mieterhöhungen: Wie sich die Mietkosten bremsen lassen

Mieterhöhungen: Wie sich die Mietkosten bremsen lassen

Über 1,6 Millionen Haushalte in Österreich müssen derzeit zittern. Nicht wegen einsetzender Kälte, sondern vor dem Gang zum Briefkasten. Denn für Mieter:innen trudelt gerade eine saftige Mieterhöhung nach der anderen ein. Der Grund: Die meisten Mieten sind in Österreich an die Teuerung gekoppelt und die zieht gerade ordentlich in die Höhe.
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Mieterhöhung: Miete steigt deutlich schneller als Lohn

Mieterhöhung: Miete steigt deutlich schneller als Lohn

Vermieter:innen nutzen die Teuerung für rasche Mieterhöhungen. Löhne und Gehälter halten damit nicht Schritt. Freie Mietverträge ziehen relativ zu den Gehältern ab Herbst 2022 davon, Richtwertmieten im Altbau ab dem kommenden Frühjahr. Am stärksten ziehen die Kategoriemieten an, sie werden im Dezember bereits zum dritten Mal in diesem Jahr angehoben.
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Grafik Inflation nach Einkommen und Bereich
Ärmere sind stärker von der Inflation betroffen
Wie stark die Preise im Vergleich zum Monat des Vorjahres steigen, misst die Inflationsrate. Da es sich um einen gewichteten Durchschnittswert handelt, kann der tatsächliche Wert für einzelne Gruppen deutlich abweichen. Für Haushalte mit den niedrigsten Einkommen liegt die Inflationsrate im September bereits bei 11,4 Prozent und damit deutlich über dem Durchschnitt. Mit steigendem Einkommen sinkt die Teuerungsrate etwas. Für das Fünftel der österreichischen Haushalte mit den höchsten Einkommen betrug sie 10,1 Prozent. Die Ursache der höheren Teuerungsraten ist der unterschiedliche Konsum der Haushalte. Haushalte aus der oberen Einkommensgruppe geben mehr aus für Verkehr, Freizeit und Gastronomie. Je weniger Einkommen, umso mehr stehen lebensnotwendige Grundbedürfnisse im Vordergrund. Von 11,4 Prozent Inflation im ärmsten Einkommensfünftel sind allein acht Prozentpunkte auf die gestiegenen Kosten bei den Grundbedürfnissen zurückzuführen – damit machen die Bereiche Wohnen, Essen und Energie alleine 70 Prozent der gestiegenen Kosten aus. Im Fünftel mit den höchsten Haushaltseinkommen tragen Ausgaben für die notwendigen Grundbedürfnisse mit fünf Prozentpunkten nur rund die Hälfte zur Teuerung bei.
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Grafik Teuerung nach Einkommen
Je höher das Einkommen, desto niedrier die Teuerung
Wie stark die Preise im Vergleich zum Monat des Vorjahres steigen, misst die Inflationsrate. Da es sich um einen gewichteten Durchschnittswert handelt, kann der tatsächliche Wert für einzelne Gruppen deutlich abweichen. Für Haushalte mit den niedrigsten Einkommen liegt die Inflationsrate im September bereits bei 11,4 Prozent und damit deutlich über dem Durchschnitt. Mit steigendem Einkommen sinkt die Teuerungsrate etwas. Für das Fünftel der österreichischen Haushalte mit den höchsten Einkommen betrug sie 10,1 Prozent.
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Grafik Mehrkosten 2023
Mehrkosten 2023 werden nicht ausgeglichen
Die geplante Strompreisbremse entlastet alle Haushalte, unabhängig von ihrem Einkommen, in etwa gleich stark: Haushalte im einkommensschwächsten Fünftel erhalten 288 Euro pro Kopf, jene mit den höchsten Einkommen 280 Euro. Nicht berücksichtigt ist dabei aufgrund von Datenproblemen die Senkung der Netzgebühr um bis zu 200 Euro für 300.000 von der GIS-Gebühr befreite Haushalte. Einzig die Valorisierung der Sozialleistungen wirkt progressiv, sie unterstützt also Menschen mit geringem Einkommen stärker als jene mit hohem Einkommen. Die ungleiche Wirkung der Abschaffung der Kalten Progression kann das aber nicht ausgleichen. Für einkommensschwache Haushalte gleichen die drei Maßnahmen die Teuerung nicht aus. Für die Analyse der Mehrkosten aufgrund der Teuerung werden zwei Inflationsszenarien für 2023 zu Grunde gelegt. Angenommen wurde eine Inflationsrate in der Höhe von 5% bzw. 10%. Bei einer Teuerungsrate von 5% ist im untersten Fünftel der Haushalte mit Teuerungskosten von über 900 Euro zu rechnen. Wird eine Inflationsrate erreicht von 10% erreicht, belaufen sich die Teuerungskosten bereits auf 1.840 Euro. Die drei Maßnahmen zusammen hingegen bringen Haushalten mit den geringsten Einkommen hingegen nur rund 450 Euro - pro Kopf gerechnet. Alle Haushalte werden bedarfsgewichtet, um Haushalte unterschiedlicher Größe wissenschaftlich korrekt zu vergleichen.
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Grafik Entlastungsmaßnahmen
Entlastungsmaßnahmen unterstützen 2023 hohe Einkommen am stärksten
Die für 2023 beschlossenen Maßnahmen der Bundesregierung unterstützen in Summe vor allem Haushalte mit hohen Einkommen am stärksten. Das Momentum Institut hat die drei wichtigsten Maßnahmen gegen die Teuerung auf ihre Verteilungswirkung untersucht: Die Strompreisbremse, die Valorisierung der Sozialleistungen und die Abschaffung der Kalten Progression. Der Verteilungscheck des ökosozialen Instituts zeigt: Ein Haushalt im untersten Einkommensfünftel wird 2023 mit insgesamt 454 Euro pro Kopf unterstützt. Bei einem Haushalt im obersten Einkommensfünftel sind es hingegen 749 Euro.
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Auf der langen Budget-Bank

Auf der langen Budget-Bank

Kommende Woche wird Finanzminister Brunner sein Budget vorstellen. Es wird ganz im Zeichen der Teuerungskrise und des Krieges in der Ukraine stehen. Die aktuellen Krisen überdecken, woran es in unserem Staatshaushalt seit Jahren hapert: Bei der Bildung wird es wieder keinen großen Wurf geben, die Pflegereform reicht hinten und vorne nicht. Gleichzeitig verzichtet der Finanzminister bereitwillig auf die Einnahmen aus den Krisengewinnen der Unternehmen.
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Worüber wir wirklich reden sollten

Worüber wir wirklich reden sollten

Ausgerechnet der Sozialminister moniert das angebliche „Beklagen auf hohem Niveau“. Wer jetzt meint, wir würden angesichts der rasant steigenden Preise zu Unrecht unruhig, der verschließt bewusst die Augen vor der Lebensrealität in Österreich. 1,5 Millionen Menschen leben an oder unter der Armutsgrenze. Schon jetzt reicht jedem dritten Haushalt sein Einkommen nicht mehr, um die Ausgaben des täglichen Lebens zu bezahlen. Neben den massiven Preisanstiegen bei Lebensmitteln, Treibstoffen und Mieten, sind vor allem die enormen Energiekosten Brandbeschleuniger. Die Entlastungspakete der Regierung sind für viele Haushalte existenziell notwendig. Für all jene Menschen, die sich schon bisher jedes Jahr vor ihrer Energie-Nachzahlung fürchten mussten, wären armutsfeste Sozialleistungen das Gebot der Stunde. Dringend nötig ist auch eine ökosoziale Gaspreis-Bremse. Sonst droht spätestens am Ende der Heizsaison das böse Erwachen. Was sicher nicht gegen die Teuerungskrise hilft, sind abgehobene Kommentare zu angeblich überzogenen Erwartungen an den Staat oder gut gemeinte Energiespartipps. Dass wir in der Lage sind, großzügig zu helfen, hat die Politik in der Corona-Krise ja bewiesen. Große Unternehmen wurden mit Hilfszahlungen überschüttet, gar nicht wenige sind trotz wochenlanger Lockdowns mit satten Gewinnsteigerungen ausgestiegen. Diesen Fehler sollte der Finanzminister bei den nun geplanten Energiehilfen für die Wirtschaft nicht wiederholen. Übrigens: Trotz der lautstarken Forderung von Wirtschaft und Industrie nach milliardenschweren Energiehilfen, hält die Regierung an ihrem Plan zur Senkung der Gewinnsteuer für Unternehmen fest. Im selben Atemzug verweigert sie, die Rekordgewinne der Energiekonzerne, bezahlt von uns allen, mit einer Übergewinnsteuer abzuschöpfen. Bleibt es dabei, verteilen wir die Kosten der Teuerungskrise erneut nicht gerecht.
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